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Herzlich Willkommen!

Wir sind ein eingetragener Verein, der Hunde auf den Azoren/Portugal und in Rumänien rettet und Kastrationsaktionen finanziert!


Informationen für Adoptanten

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INFORMATIONEN FÜR ADOPTANTEN
 Wir freuen uns riesig, dass Du Dich dafür entschieden haben, einer unserer Fellnasen ein neues Zuhause zu schenken. Da es sich hierbei um einen Tierschutzhund mit ggf. unbekannter Vergangenheit handelt, hier ein paar nützliche Informationen und Tipps zum Vorbereiten.


1. Die Abholung am Flughafen:
Bei der Abholung am Flughafen wird Dir Dein Hund in einer Transportbox mit IATA-Flugzulassung übergeben, welche zusätzlich mit Kabelbindern verschlossen ist. Im Deckel der Box befindet sich ein kleines Fach zum Aufklappen, in dem der EU-Pass des Hundes enthalten ist.

Bitte lasse den Hund unbedingt erst nach Ankunft im neuen Zuhause aus der Transportbox (siehe „Sichern des Hundes“).
Auch wenn wir verstehen können, dass man sein neues Familienmitglied am liebsten direkt in die Arme schließen und knuddeln möchte, können wir nie sagen, wie der Hund in der neuen Umgebung reagiert.

Der Flughafen, der Parkplatz etc. sind völlig fremde Orte für den Hund, überall neue Geräusche und wohl möglich auch ein großes Menschengetümmel. Der Hund könnte aufgrund der vielen Eindrücke in Panik geraten und ausbüxen. Auch wenn die Sicherung des Hundes gelingt, ist der Hund unter solchen Umständen einer extremen Stresssituation ausgeliefert.

Da der Hund schon einige Stunden in der in dem Moment für ihn sicheren Transportbox verbracht hat, hält er dies auch noch ein paar weitere bis zur Ankunft im neuen Zuhause aus. Habe daher bitte kein schlechtes Gewissen, sondern denke daran, dass dies die sicherste und am wenigsten mit Stress verbundene weiter Reise für Deinen Liebling ist.

Dennoch gibt es immer besondere Situationen, in denen der Hund doch aus der Box geholt werden muss:
  • Zwei Hunde reisen gemeinsam in einer Box und müssen am Flughafen getrennt werden (hierüber informieren wir sie im Voraus)
  • Du stellst vor Ort fest, dass die Transportbox nicht in Ihr Auto passt
  • Dem Hund geht es offensichtlich nicht gut
  • Unfall mit dem Auto etc.
Für solche Ausnahme- und Notfallsituationen (und auch nur für solche) empfehlen wir Dir eine Zange oder Schere zum Öffnen der Kabelbinder sowie ein Geschirr, Halsband und Leine für den Hund bei der Abholung dabei zu haben. Nutze für das Prozedere bitte unbedingt sichere Örtlichkeiten, um Fluchtmöglichkeiten auszuschließen. Durch ausreichend Platz und Wände die bis zum Boden gehen eignen sich hierfür beispielsweise Behindertentoiletten besonders gut.

Packe außerdem gerne auch eine PET-Flasche mit frischem Wasser ein, damit Du den in der Box befestigten Napf für die Fahrt nach Hause durch das Gitter auffüllen können.
2. Der Einzug in das neue Zuhause:
Hier gilt: Geben Sie dem Hund Zeit!

Kommt der Hund ins Haus oder in die Wohnung, lassen Sie ihn in aller Ruhe alles erschnüffeln. Bedrängen Sie ihn nicht, indem alle neuen Familien- und/oder Rudelmitglieder auf den Hund zustürzen, ihn anfassen oder ihn gar füttern. Der Hund bekommt dann Angst. In der Regel wird der Hund sich nach der ersten Schnüffelrunde einen aus seiner Sicht sicheren Platz suchen.

Hier wartet auch gleich die erste Enttäuschung auf Sie. Dieser "sichere" Platz ist häufig nicht das vorbereitete Körbchen. Akzeptieren Sie vorläufig seine Platzauswahl, auch wenn Sie den Platz unmöglich finden. Der Hund braucht das Gefühl einer sicheren Höhle. Mit Leckerlis, die man im Hundekorb verteilt, kann man dem Hund den vorgesehenen Korb in den folgenden Tagen dann schmackhaft machen. Dieser persönliche Platz ist die Rückzugsmöglichkeit des Hundes.

Lassen Sie ihn hier in Ruhe. Der Vierbeiner muss die ganzen Neuigkeiten verarbeiten, gerade in den ersten Tagen und Stunden. Manche Fellnasen sind nervös, andere schlafen tagelang und wieder andere starren apathisch ein Loch in den Fußboden.
Viele Hunde erkunden nachts das neue Terrain und beschnüffeln die gesamte Wohnung. So lernen die Hunde in ihrem eigenen Tempo, dass Tische, Schaukelstuhl und Sofa komplett ungefährlich sind. Bleiben Sie nach Möglichkeit ruhig und lauschen Sie, was der Hund so macht. Aufspringen und die "Festbeleuchtung" anmachen würde den Hund total erschrecken.

Am nächsten Tag wird der Hund sich auf jeden Fall mutiger in der neuen Wohnung bewegen. Und weil man es nicht oft genug sagen kann: in den ersten Tagen benötigt Ihr Hund Ruhe: Stellen Sie ihn nicht sofort Oma und Opa sowie den Freunden vor, nehmen Sie ihn nicht mit auf den nächsten Stadtbummel in die City und er muss auch nicht sofort gebadet werden. Das alles hat Zeit.


3. Die ersten Tage mit Ihrer neuen Fellnase:
Sie kennen das sicher: Umzug in eine neue Stadt oder aufs Land, die ersten Tage am neuen Arbeitsplatz oder das erste Date mit einem neuen Partner - ein ungutes Gefühl in der Magengegend oder auch Angst ist Ihr ständiger Begleiter. Wie sind die Nachbarn oder die neuen Kollegen? Bei den ersten Unannehmlichkeiten oder gar Peinlichkeiten wünschen Sie sich ein Loch, in dem Sie schleunigst verschwinden können.

Kommt es ganz arg, wollen Sie einfach wieder zurück in die alte Wohnung, zum alten Chef oder gar zum Expartner.
Sie erinnern sich, wie das ist? Dann behalten Sie dieses Gefühl im Kopf, wenn Sie die ersten Tage mit Ihrem Hund bewältigen.
Im Gegensatz zu Ihnen hat der Hund sich nicht für diesen Umzug entschieden. Er verlässt das Tierheim oder die Auffangstation gezwungenermaßen. Hier war sein Zuhause, auch wenn es nicht das beste Zuhause war. Er kann nicht fragen, wenn er etwas nicht versteht, oder sich entschuldigen, wenn er in den ersten "Fettnapf" getreten ist!

Leider war das noch nicht das ganze Problem: Wenn Du einen sogenannten "Second Hand-Hund" aufnimmst, nimmst Du auch immer seine Vergangenheit mit auf. Viele der Hunde aus dem Süden haben auf der Straße gelebt oder in irgendwelchen Ställen und Verschlägen. Sie kennen Häuser oder Wohnungen meistens nicht von innen.

Bezugspersonen waren in der Regel Mangelware. Sie sind oft verängstigt (besonders häufig haben diese Hunde Angst vor Männern). An Dir liegt es, dem Hund in den nächsten Wochen und Monaten zu zeigen, was ein richtiges Hundeleben ist, und dass Angst, Einsamkeit und Verunsicherung ein Ende haben.

Und nun die positive Nachricht: FAST immer schließen sich die Hunde, die vorher vernachlässigt wurden, sehr eng an Ihre neuen Besitzer an und Du hast einen treuen Partner!

Du brauchst dafür: Ruhe, Geduld, Verständnis und gesunden Menschenverstand. Die Eingewöhnungszeit ist natürlich sehr, sehr unterschiedlich. Der eine Hund hat innerhalb weniger Tage erkannt, dass er im Paradies gelandet ist und der andere braucht Monate, um Vertrauen aufzubauen.


4. Die ersten Nächte:
Die meisten Tierschutzhunde sind hier unkompliziert, aber es gibt auch die Sorte Hund, die plötzlich Angst hat, schon wieder allein zu sein.
Gut bewährt hat sich der Schlafplatz vor oder neben dem Bett, so ist der Hund in der Nähe von Herrchen oder Frauchen und fühlt sich geborgen.


5. Kinder im Haushalt:
Grundsätzlich raten wir dazu, Kinder und Hunde besonders am Anfang nicht allein zu lassen.

Es gibt Situationen, die für Eltern nicht vorhersehbar sind. So kann ein Kind dem Hund versehentlich Schmerzen zufügen, ihn piksen, kneifen, schubsen etc. - und der Hund bekommt Angst.

Möglicherweise schnappt er in seiner Bedrängnis und hat sich damit die Rückfahrkarte ins Tierheim eingehandelt, ohne wirklich Schuld zu haben. Erklären Sie Ihren Kindern (und deren Freunden) unmissverständlich, dass der Hund niemals gestört werden darf, wenn er

• frisst
• schläft
• mit seinem Spielzeug beschäftigt ist
• sich auf seinen Platz zurückgezogen hat
• mit Artgenossen in eine Auseinandersetzung verwickelt ist.

Achten Sie darauf, dass Ihr Hund stets eine Rückzugsmöglichkeit und einen Ruheplatz hat, der auch für die Kinder tabu ist. Vermitteln Sie Ihren Kindern wie man liebevoll und respektvoll mit Haustieren umgeht.

Damit sich ein zurückhaltender Hund an Kinder gewöhnt, gibt es die Möglichkeit, dass Du Deinem Hund an manchen Tagen kein Trockenfutter hinstellen, sondern dieses den Hund aus der Hand Deines Kindes fressen zu lassen. Das sagt Deinem Hund, dass das Kind in der Rudelstellung über ihm steht.


6. Weitere Tiere im Haushalt:
Falls es in Deinem Haushalt noch weitere Haustiere gibt, halte diese noch fern bis sich Dein Neuankömmling alles in Ruhe angesehen hat. Falls die Tageszeit es zulässt, führe die vorhandenen Hunde und den Neuzugang draußen auf neutralem Gebiet zusammen und gehen ein paar Schritte. Sollte es zu spät sein oder schon dunkel, lasse den vorhandenen Hund dazu bzw. wenn Du mehrere Hunde hast, gebe einem nach dem anderen die Gelegenheit den neuen Freund zu beschnuppern und umgekehrt.


7. Sichern des Hundes:
Wir sind immer fassungslos, wie viele Hunde per Suchanzeigen, Rundmails, Facebook Aufrufen und Aushängen gesucht werden. Es müssen allein in Deutschland tausende an Hunden sein, die vermisst sind, die umherirren, die eventuell gar nicht mehr am Leben sind. Oftmals sind es Hunde aus dem Tierschutz, die frisch in ihre Familien gereist sind. Es sind Hunde, die kaum Orientierung in diesem Gebiet haben, die panisch flüchten, nicht mehr einzufangen sind.

Doch warum passiert es immer wieder, dass Hunde die Möglichkeit haben wegzulaufen? Es gibt mehrere Gründe dafür, die in manchen Fällen auch zusammen spielen:

• Hund flüchtet beim Umladen (Transportfahrzeug – eigener PKW) 
• Hund dreht sich aus dem Halsband
• Hund dreht sich aus dem Geschirr
• Leine reißt oder Hund zerbeißt Leine
• Hund flüchtet aus Garten
• Hund flüchtet aus dem Haus/der Wohnung

Alle diese Fluchtmöglichkeiten kann man unterbinden! Es ist somit unsere Pflicht, unsere Adoptanten aufzuklären!

Es muss gesagt werden, dass die meisten Hunde keine Leine und kein Halsband kennen, noch weniger ein Geschirr.

Die Hunde sind unsicher, mitunter panisch, wenn sie das erste Mal ein Geschirr umgelegt bekommen. Oftmals löst es Panik aus, wenn die Hunde den Druck der Leine am Halsband merken. (Weshalb viele Hunde auf Druck in der Halsregion so reagieren: Die Fangschlingen der Hundefänger zielen genau auf diesen sensiblen Körperpunkt ab und wenn ihr seht, wie sehr die Hunde in Todesangst sich winden und schreien, dürfte klar werden, dass viele Hunde oftmals in diese Todespanik zurückversetzt werden.)

Wenn die Hunde anreisen und ihr sie vom Transportfahrzeug/Animal-lounge u.ä. abholt, macht bitte keine Anstalten und führt den Neuankömmling auf dem Parkplatz spazieren! Am besten und am sichersten ist es, Euren Hund direkt wieder in der Transportbox unterzubringen oder zu belassen.

Dort ist Euer Hund sicher und auch beim erneuten Öffnen der Heckklappe, besteht keine Fluchtgefahr! Bei explizit beschriebenen Angsthunden halten wir diese Vorgehensweise allerdings für absolute Pflicht! Wenn ihr Zuhause ankommt, bringt den Hund samt Transportbox in Euer Haus/Eure Wohnung und erst wenn die Haustür sicher verschlossen ist, öffnet ihr die Box.

Hier habt ihr jetzt alle Zeit der Welt, Euch kennenzulernen und erst mal zu schauen, wie Euer neuer Freund sein neues Leben erkundigt!
Solltet ihr das erste Mal das Haus verlassen, ist es, egal ob souveräner und entspannter oder panischer Hund, absolute Pflicht, dass der Hund doppelt gesichert ist.

Doppelt gesichert heißt, dass der Hund ein Geschirr und ein Halsband trägt, dabei ist es noch optimaler, wenn das Halsband ein Zughalsband ist, was sich ohne Stopp zusammen zieht. Eine Leine wird am Geschirr befestigt und eine Leine am Halsband. Hier fragen sich jetzt sicherlich viele, warum denn ein Zughalsband, das drückt doch am Hals: Richtig, ihr solltet Euren Hund ja auch nicht primär am Halsband führen, sondern am Geschirr. Primär dient dieses Halsband nur als Absicherung, eben als doppelte Sicherung. Die wenigsten Leute können sich vorstellen, wie schnell ein Hund sich aus einem Geschirr winden kann und man dann mit Geschirr und Leine in der Hand da steht und der Hund läuft um sein Leben in den Straßenverkehr.
So etwas will man nicht erleben und man muss es auch nicht erleben, wenn man weiß, wie man genau so eine Situation umgehen kann!
Sollte sich euer doppelt gesicherte Hund aus dem Geschirr drehen, ist er immer noch am Zughalsband abgesichert und ihr schützt das Leben eures Hundes und auch eventuell das Leben anderer Menschen (Autofahrer etc.).

Sollte der Hund eine Leine vor Panik durchbeißen (auch das geschieht schneller als man gucken kann!), ist euer Hund ja noch an einer weiteren Leine abgesichert!

Eine alternative Sicherung sind die sogenannten Panik- oder Sicherheitsgeschirre. Diese Geschirre haben einen zweiten Brustgurt, der so angebracht ist, dass die Hunde sich nicht aus dem Geschirr winden können.

Problematisch ist hierbei aber, dass die Geschirre häufig maßangefertigt werden und die wenigsten Tierschutzorganisationen die genauen Hals- und Brustumfänge der Tiere wissen und niemand die Zeit hat, diese im Ausland nachzumessen.

Somit ist in der ersten Phase des Ankommens das einfache Brustgeschirr und ein Zughalsband die sichere Erstausstattung. Ein Sicherheitsgeschirr kann dann immer noch später angeschafft werden, wenn ihr euren Hund vermessen könnt.

Eine solche doppelte Sicherung schützt den Hund, wenn ihr unterwegs seid. Sollte sich euer Hund jedoch im Garten aufhalten, schaut bitte, dass euer Zaun hoch genug ist (1,20m ist für einen 50cm nicht hoch genug!) und er vor allem keine Ausbruchsstellen bietet!

Achtet in der ersten Zeit bitte auch darauf, dass ihr eure Haustür nur kontrolliert öffnet. Seid euch vorher bitte im Klaren darüber, wo euer Hund sich gerade befindet und habt im Hinterkopf, dass schon ein schmaler Spalt ausreicht, damit ein Hund flüchten kann.

Bitte plant alles ein wenig im Voraus, denn auch diese ganzen Gedanken und Informationen gehören zu einer verantwortungsbewussten Adoption! Es hilft dem Hund nicht, wenn er zwar endlich das Tierheim verlassen kann, zwei Tage später aber dann panisch und verängstigt, eventuell traumatisiert für das ganze Leben im deutschen Straßenverkehr herum rennt.

Nehmt euch Zeit, um alles vorzubereiten und seid euch der Verantwortung bewusst, die ihr tragen werdet! In der Hoffnung, dass niemand eine “Gesucht”-Meldung für seinen Hund aufgeben muss...


8. Spaziergänge:
Machen Sie am Anfang nur kurze Spaziergänge von ca. 15 Minuten mit ihm. Der Hund muss zunächst mal die vielen neuen Eindrücke auf den Spaziergängen verarbeiten. Dehnen Sie den Spazierradius langsam aus.

Die Hunde kennen unsere alltägliche Umgebung und die damit verbundene Geräuschkulisse nicht. Ein Mofa oder der Müllwagen können zu Panikattacken führen. Wichtig ist auch, dass Hunde nach einem längeren Heimaufenthalt in Bezug auf Stoffwechsel und Muskulatur noch gar nicht in der Lage sind, mit dem "normalen" Hund Schritt zu halten. Die Muskulatur muss zunächst aktiviert und aufgebaut werden, dann steht den langen Spaziergängen nichts mehr im Weg. Wenn Sie Ihren Hund überfordern kann es zu gesundheitlichen Problemen wie z.B. Lahmheit, Nervenentzündung in den Beinen /Zerrungen kommen.

Suchen Sie sich eine Wiese in Ihrer Nähe, die Sie auch, wenn`s mal eilig ist, schnell erreichen oder wenn vorhanden, gehen Sie mit ihm angeleint in den Garten.

Sollte der Hund nicht Pipi machen, bleiben Sie ruhig mal einen Moment stehen. Wenn er auch dann nicht macht, suchen Sie die Wiese/den Garten nach kurzer Zeit erneut auf. Machen Sie sich aber keine Sorgen, wenn er sich auch nach ein paar Stunden noch nicht „erleichtert“ hat, manchmal dauert es eine ganze Weile bis er sich sicher fühlt und sich traut. Benutzen Sie ruhig eine längere Leine und ermöglichen Sie ihm so ein wenig Abstand zu halten.

Tja und dann gibt es da noch eine nicht unwesentliche Herausforderung beim Gassi-Gehen: die meisten Hunde kennen weder Halsband noch Leine.

Versuchen Sie also dem Hund mit Hilfe von Leckerchen Leine und Halsband schmackhaft zu machen.Wie bereits unter „Sicherung des Hundes“ beschrieben, kann es vorkommen, dass sich der Hund aus dem Geschirr/dem Halsband rauswinden möchte. Den Fluchtgedanken wird Ihr Vierbeiner in den ersten Tagen öfter haben.

Der Hund kann übrigens nur herausschlüpfen, wenn die Leine straff ist. Ist kein Zug auf der Leine vorhanden, hat der Hund keine Chance. Eine lange Schleppleine (10m) hat sich deshalb in den ersten Wochen bestens bewährt. Mit dieser kann man auch das Kommando "Komm" optimal einüben. Lassen Sie den Hund erst freilaufen, wenn er auf Zuruf verlässlich zurückkommt.

Am besten ist, sie suchen Hilfe bei einer guten Hundeschule. Ein Hundetrainer hat hier wesentlich mehr Tricks auf Lager als wir "normalsterblichen" Hundehalter. Wenn der Hund dann doch entwischt (es kommt trotz Aufpassen vor!), leistet eine Hundemarke mit Telefonnummer und Namen am Geschirr wertvolle Dienste. Informieren Sie auch sofort Polizei, Tierschutz und vor allem Tasso (alle unsere Hunde sind gechipt), damit Ihr Vierbeiner möglichst schnell wieder zu Ihnen zurückkommen kann.


9. Futter:
Fressen ist Wohlbefinden und auch beim Hund geht die Liebe durchaus durch den Magen. Zuerst sollte man also wissen, was die Hunde bisher bekommen haben. In den Tötungen bekommen die Hunde Kroketten. Auf der Straße was sie eben so finden und was von den Tischen der Touristen abfällt. Hunde aus ehemaligem Privatbesitz haben oft nichts anderes als Essensreste kennengelernt.
Was heißt das jetzt für Sie? In den ersten Tagen wäre es super, wenn Sie eine ähnliche Mischung anbieten. Sie erleichtern dem Hund so die Eingewöhnung. Nach und nach mischen Sie dann das Futter darunter, das Sie vorgesehen haben und stellen den Hund langsam auf ein anderes Futter um.

Bitte füttern Sie gerade zu Anfang kleine Mengen und schauen, wie der Hund das Futter verträgt. Fast alle Hunde haben die ersten 2-3 Tage Durchfall oder erbrechen sich. Schuld daran sind meistens der Transportstress, die Futterumstellung etc.. Auch hier sind Sie dem Menschen recht ähnlich, denkt man an die Krankheiten der ersten Urlaubstage, in denen wir das Essen unserer Gastländer nicht wirklich vertragen. Wenn es nicht länger dauert, ist das kein Anlass zur Sorge. Wird der Durchfall extrem dünnflüssig oder gar blutig, gehen Sie bitte sofort zum Tierarzt.

Tipps bei Durchfall:
  • Schonkost (gekochtes Huhn mit Reis/Kartotten/Hüttenkäse)
  • Morosche Karottensuppe
Als erste Hilfe bei Durchfall hat sich auch die Babykost (Babygläser ab 12. Monat) bewährt. Hier gibt es Huhn mit Karotten und Reis o.ä. schon fertig. Auch hier gilt: in kleinen Mengen füttern. Leckerlis wie Schweineohren, Kauknochen oder Straußensticks sollten ebenfalls erst nach und nach eingeführt werden. Der Hund kennt es nicht und Sie ersparen ihm so anfängliche Magenprobleme. Wenig Probleme bereitet dagegen getrockneter Pansen.

Stellen Sie die Futterschüsseln des Hundes an einen Ort auf an dem kein Durchgangsverkehr herrscht. Wenn jemand vorbei läuft und Ihren Hund vielleicht anrempelt, könnte er denken Sie wollen ihm das Futter streitig machen. Gut bewährt haben sich Küche oder Flur, weil man dort meistens auch besser wischen kann. In der Anfangszeit ist es ratsam Ihr neues Familienmitglied getrennt von eventuell bereits vorhandenen Hunden zu füttern. Dies beugt Futterneid und unnötigen Rangeleien vor.

Viele Hunde haben Angst vor der menschlichen Hand. Hier bietet es sich an, den Hund ausschließlich aus der Hand zu füttern, so verknüpft er etwas Positives mit ihr und lässt sich dann auch besser anfassen.

Generell gönnen Sie Ihrem Vierbeiner bitte 2 Stunden Ruhe nach dem Fressen. Toben oder anstrengende Spaziergänge direkt nach dem Fressen können zu einer für den Hund lebensgefährlichen Magendrehung führen. Der Hund sollte immer ausreichend Wasser haben. In den ersten Tagen kann es sein, dass er besonders viel trinkt. Auch hier besteht kein Grund zur Sorge. Es ist normal.


10. Stubenreinheit:
Die meisten Hunde sind nicht stubenrein, wenn sie hier ankommen. Also nicht böse sein, wenn in den ersten Tagen "etwas" daneben geht. Ihr Neuzugang kennt nämlich keine Regeln mit der eigenen Blase oder dem Darm. Keine Angst - er wird es sehr schnell lernen. Wenn es draußen klappt, immer begeistert sein und kräftig loben. Wenn es drinnen passiert, entfernen Sie das Missgeschick ohne Kommentar.
Schimpfen oder gar den Hund mit Nase rein stupsen, nützt nichts. Der Hund versteht Sie nicht, im Gegenteil, er wird verunsichert.
Die meisten Hunde sind von Natur aus stubenrein (d.h. keine Nestbeschmutzer). Es ist lediglich für uns Zweibeiner zu Beginn etwas schwierig, die Signale des Hundes zu deuten, wenn er sich lösen muss:

• manche Hunde fiepen
• andere laufen unruhig im Zimmer auf und ab
• wieder andere setzen sich hin und starren Sie an
• und wenn Ihr Zögling dann das Zimmer verlässt und einen Platz sucht, heißt es schleunigst hinterher und nach draußen.

Viele Hunde versuchen das Missgeschick zu verstecken, Betten und Sofakissen bieten sich hier geradezu an. Hier heißt es also wirklich Nachsicht üben und einen guten Fleckentferner einkaufen.


11. Das Alleine bleiben:
Regelmäßigkeit hat für den Hund große Bedeutung. Also sollte man ihn von Anfang an gleich an den normalen Alltag gewöhnen. Wenn Sie sich vielleicht für die erste Zeit Urlaub genommen haben, so gestalten Sie Ihren Tag trotzdem so wie Sie es sonst tun würden. Verlassen Sie das Haus ruhig erst mal kurz für 10-15 Minuten, dann steigern Sie dies langsam. So lernt Ihr Hund schnell, dass er sich auf Sie verlassen kann und Sie immer wieder nach Hause kommen. Gehen Sie genauso regelmäßig mit ihm spazieren und gewöhnen Sie ihn so an seine Gassizeiten, am Anfang etwas häufiger, dann in regelmäßigen größeren Abständen.

So lernt er sein Geschäft draußen zu machen und weiß, wann es Zeit ist für seinen Spaziergang. Natürlich gibt es auch Hunde, die am Anfang große Verlustängste haben und ein wenig länger brauchen bis Sie das Alleinsein gelernt haben. Lassen Sie sich nicht entmutigen. Wenn Sie unsicher sind, suchen Sie ruhig auch Rat bei einem Hundetrainer. Es gibt für jedes Problem eine Lösung durch individuelles Training.


12. Tierärztliche Untersuchung:
Auch wenn wir darauf achten, dass die Tiere möglichst gesund in ihrem neuen zu Hause einziehen, kann es jedoch auch vorkommen, dass Erkrankungen nicht vollständig behandelt werden konnten. Darum bitte, nach einer gewissen Eingewöhnungszeit oder auch falls nötig gleich einen Tierarzt des Vertrauens aufsuchen.

Tipp: Ein Auslandsprofil erstellen lassen (über ein Blutbild)


13. Hundesteuer und Versicherung:
Sie müssen für Ihren Hund eine Hundehaftpflichtversicherung abschließen.

Außerdem melden Sie Ihren Hund bitte bei Ihrer Gemeinde an, die Kosten für die Hundesteuer variieren von Gemeinde zu Gemeinde. Fragen Sie nach einer eventuellen Ermäßigung für Hunde aus dem Tierschutz, viele Gemeinden unterstützen dies mittlerweile.

Wir empfehlen ihren Hund auch bei Tasso e.V. mit der Chipnummer hinterlegen zu lassen. Sollte Ihr Hund einmal ausbüchsen, ist er im Register unter ihrem Namen und Kontaktdaten hinterlegt und sie werden schnellstmöglich kontaktiert.
14. Was tun bei Problemen?
Für den Fall, dass sich Probleme anbahnen, lassen Sie sie bitte nicht erst eskalieren. Wenden Sie sich an uns. Für manche Probleme findet sich schnell ein Rat und eine Lösung, manchmal ist es auch notwendig eine Hundeschule oder einen Hundetrainer aufzusuchen. Meist handelt es sich um Missverständnisse in der Kommunikation zwischen Hund und Mensch und mit dem richtigen Verhalten lassen sich anfängliche Probleme schnell in den Griff bekommen.

Das wichtigste ist jedoch auch, dass Sie Ihrem Hund Zeit geben. Geben Sie nicht gleich auf, wenn nicht alles so klappt wie Sie es sich wünschen würden. Es lohnt sich und Sie werden mit der Zeit und nach einer gewissen Eingewöhnungsphase ein gutes Team sein und einen Freund fürs Leben haben. Und bitte denken Sie immer daran:

Wir sind auch nach der Vermittlung bei Fragen und Problemen jederzeit gerne für Sie da. Und wenn dann der Alltag bei Ihnen eingekehrt ist, dann würden wir uns über Fotos und kleine Geschichten von Ihnen und Ihrem neuen Familienmitglied freuen. Wir alle arbeiten ehrenamtlich und gewinnen unsere Kraft und Motivation u.a. aus den Feedbacks, die wir bekommen. Viele der Hunde begleiten wir über Jahre hinweg und das Schicksal jedes einzelnen liegt uns sehr am Herzen.


Weitere wichtige Informationen kurz zusammengefasst:
  • Wenn Dein Hund ankommt, lasse ihn bitte in Ruhe! Er kommt von selbst auf Dich zu – wenn er will.
  • Viel mit dem Hund sprechen, wirkt Wunder. Eine ruhige Stimme tut den Hunden gut und schafft Vertrauen.
  • Gehen gleich von Anfang an normal mit dem Hund um, auch wenn er ängstlich ist. Je mehr man auf die Angst eingeht, desto mehr verstärkt man diese.
  • Bitte schimpfe nicht mit ihm, wenn er unerwünschtes Verhalten zeigt, indem Sie laut „Nein“, „Pfui“ oder „Aus“ rufen. So verschreckst Du ihn unnötig.
  • In den meisten Fällen gilt: Unerwünschtes Verhalten ignorieren, erwünschtes Verhalten ausgiebig loben.
  • Machen Sie am Anfang mehrere kurze Spaziergänge. Loben ihn, wenn er draußen seine "Geschäfte" erledigt.
  • Wenn Du es noch nicht getan hast, suche Dir jetzt eine geeignete Hundeschule.

Wir wünschen ganz viel Spaß, Freude und eine lange glückliche gemeinsame Zeit mit Ihrem neuen Liebling!



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